Schon als Kinder lernen wir: „Ordnung ist das halbe Leben“. Für Designer und gestalterisch tätige Menschen in verschiedensten Bereichen ist das Raster ordnendes Element, erleichtert die Organisation der Aufgabenstellung und erlaubt die schnelle und einfache Konzeption ihrer Lösung, ganz gleich ob bei der Gestaltung von Werbeanzeigen für Printmedien oder in der Architektur. Diesem systematisierten Prozess des Entwurfs entspringen auch Möbelsysteme, und die Anwendung gleicher oder aufeinander abgestimmter Maßeinheiten macht es ihnen möglich, die Anforderung zu erfüllen, die hauptsächlich an sie gestellt werden, nämlich Flexibilität.
Möbelsysteme gibt es für alle Bereiche des Wohnens, für Regale und Schränke und andere Möbel zu jedem Zweck. Daher sind sie im Bereich des privaten Heims auch in allen erdenklichen Räumlichkeiten zu finden: in der Küche und in Hauswirtschaftsräumen, im Wohnbereich und in Schlafzimmern, im Bad genauso wie im Arbeitszimmer. Auch im Berufsleben begegnet man ihnen an jedem Ort: In Büros ebenso wie in Schreinereien, Einkaufszentren und Fabriken.
Beinahe überall dort, wo Akten oder Arbeitsmittel aufbewahrt werden, sind beispielsweise Regal-Möbelsysteme anzutreffen. Sie haben in vielen Fällen den Vorteil, dass man selbst entscheiden kann, ob man zur Aufbewahrung ein offenes oder geschlossenes System bevorzugt, da die Türen als ergänzende Systemelemente erhältlich sind. Es handelt sich bei allen Regalteilen um Standard-Elemente, die untereinander zu kombinieren sind. Für Konferenzräume und Tagungszentren sind Tisch-Systeme erhältlich, deren Komponenten sich dem jeweiligen Bedarf entsprechend zusammenstellen und verwenden lassen, meistens mit ergänzenden Elementen, die individuell wählbar sind.
Bei vielen Systemen gehören verschiedene Möbeltypen zu derselben Reihe, deren Teile man ganz nach Wunsch zusammenstellen kann, beispielsweise Unterschränke mit Vitrinenaufsätzen, Regale mit Schrankelementen oder auch Tische mit Sitzbänken. Messebausysteme beruhen beispielsweise auf der Idee, ganze Bereiche mit modularen Möbeln zu bestücken, die beliebig miteinander kombinierbar sind. Zusammen mit der Entstehung dieses Gedanken entwickelte sich in den 60er Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts sogar ein neuer Typ von Arbeitsplätzen: das Großraumbüro. Gleich einem Baukastensystem können die einzelnen Komponenten der Möbel immer wieder verändert und ergänzt werden.
Im privaten Wohnbereich werden die organisatorischen Umgestaltungen nicht so große Ausmaße annehmen wie in einem Büro mit vielleicht mehreren Hundert Angestellten, dennoch gibt es immer wieder Veränderungen der familiären Situation oder auch sich ändernde Bedürfnisse der Bewohner, die dazu führen, dass man bestimmte Bereiche umgestalten möchte. Möbelsysteme erlauben es, die einzelnen Bestandteile immer wieder neu zusammenzusetzen, zu ergänzen und den einzelnen Teilen teilweise neue Funktionen zu übertragen. Vielfältige erhältliche Systeme machen es Menschen mit unterschiedlichsten Wohnbedürfnissen und Vorlieben möglich, die Wohnungseinrichtung immer wieder den eigenen Bedürfnissen anzupassen.
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